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Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Hausen

Zu unserem Bedauern müssen wir kundtun, dass von der Freiwilligen Feuerwehr Hausen keine direkte Chronik vorhanden ist. Aus diesem Grunde sind die nachstehenden Aufzeichnungen aus dem Stammlisten-Buch, den Kassenbüchern, sowie aus den Erlebnissen und Erinnerungen der noch lebenden Feuerwehrkameraden und von den Aufzeichnern dieser Zeilen zusammengestellt.

Anfänge von 1900 bis 1924

Es begann, wie so vieles mit einem amtlichen Erlass. Der königlich bayerische Bezirksamtmann von Bruck hatte im Amtsblatt die Aufforderung an die Gemeinden bekundet, dass sie sich um die Errichtung freiwilliger Feuerwehren in Ihrem Bereich zu bemühen hätten. Diese Aufforderung wurde 1893 damit rekrutiert, dass eine Pflichtfeuerwehr unter der Leitung von Feuerwehrhauptmann Lukas Schöpf entstehen musste. Im Jahre 1900 wurde dann aus dieser Pflichtfeuerwehr  die Freiwillige Feuerwehr Hausen unter der gleichen Leitung gegründet. Zur Gründungsfeier im Jahre 1900 wurde eine Standarte angeschafft, die noch heute im Besitz der Freiwilligen Feuerwehr Hausen ist. Die Leitung übernahm als Feuerwehrhauptmann, so wurde damals der Kommandant genannt, der Landwirt Lukas Schöpf, die Kassengeschäfte wurden Magnus Huber übertragen. Es ist nicht mehr bekannt, wer die weiteren Mitglieder wie Zeugwart, Zugführer der Steiger, Zugführer der Spritzmannschaft, Zugführer der Ordnungsmannschaft, die Steiger, die Spritzer und die Ordnungsmänner waren.

Die Führung der Freiwilligen Feuerwehr Hausen nahm ihre Aufgaben sehr ernst und beschaffte im gleichen Jahr eine fahrbare Saug- und Druckspritze. Es würde ebenfalls mit regelmäßigen
Feuerwehrübungen für den Ernstfall begonnen. Die Alarmierung war noch denkbar einfach. Die Brandmeldung wurde durch den einzelnen Dorfbewohner  ausgelöst, der den Hornisten zu verständigen hatte, der wiederum den Alarm blasen musste. Wenn es noch für notwendig gehalten wurde, konnte die Alarmierung durch das Sturmläuten der Glocken der Pfarrkirche St. Nikolaus verstärkt werden. Zur Vorsicht wurde eine wöchentliche Feuerwache durchgeführt. Abwechselnd musste von jedem Anwesen eine Person während des Gottesdienstes an Sonnen und Feiertagen Dorfwache halten. Ausgerüstet mit einer Hellebarde, die man wöchentlich weiterreichte, wurde der Wachgang durch das Dorf betrieben. Erst im Jahre 1957 wurde diese Schutzmaßnahme eingestellt. Es ist bekannt, dass die Hellebarde vom Schmiedemeister Georg Wolf im Jahre 1867 angefertigt wurde. Das Vorhandensein dieser Hellebarde lässt die Vermutung zu, dass auch in Hausen schon lange vor dem Jahre 1900 eine Feuerwehr bestanden haben musste.

Erst ab dem Jahr 1909 wurde ein ordentliches Kassenbuch geführt. In diesem sind Aufzeichnungen über die bezahlten Zechen nach einer Feuersbrunst enthalten. Danach dürfte der erste uns überlieferte Brandeinsatz im Dezember 1913 gewesen sein. Beim damaligen Anwesen Spicker sei durch das Ausleeren heißer Asche das Haus niedergebrannt. Nur zwei Jahre später – im Dezember 1915 – wurde die HauserFeuerwehr erneut zum Einsatz gerufen. Diesmal handelte es sich jedoch um einen Großbrand. Beim Menter-Bauer standen Stallung und Schafstall in hellen Flammen. Das Großvieh konnte gerettet werden, jedoch wurden ca. 300 Schafe Opfer der Flammen. Nach diesen zwei Schreckensjahren kehrte wieder Ruhe ein.

1925 bis 1949

Der 3. Januar 1925 war ein Jubeltag der Feuerwehr Hausen. An diesem Tag wurde das 25- jährige Gründungsfest im Gasthaus Mayr gefeiert. Der Kassenauszug vom Jahr 1924/1925 zeigt auf, dass die Hauser beim Ausgeben sehr fleißig waren. Der Minusbetrag von 41,89 Mark musste vermutlich vom Hauptmann (jetzt Kommandant) oder vom Kassier vorgestreckt werden, um alle Rechnungen zu begleichen. Bei dieser Feier wurde Lukas Schöpf für 25 Jahre Feuerwehrkommandant und für 7 Jahre Pflichtfeuerwehrkommandant geehrt. Dadurch wurde auch nochmals bestätigt, dass die Feuerwehr Hausen bereits seit mindestens 1893 Bestand haben musste.

Nach viel Freud folgte meistens Leid. Und so kam es auch im Jahre 1928: Am Kirchweihsonntag brach beim Anwesen Lebezelter-Bauer spät abends Feuer aus. Der gesamte Stadl samt Futtervorräten wurde ein Raub der Flammen. Beim Einsturz des Nordgiebels wurde ein Kamerad aus Geltendorf unter den Steinmassen begraben und so schwer verletzt, dass es noch am selben Abend verstarb. Dem Schadensereignis ging eine Brandstiftung voraus.

Im September des gleichen Jahres brannte es nochmals beim Menter-Bauer. Dort führte ein überhitzter Grummetstock zum Brandausbruch.

Von diesem Zeitpunkt an bis nach dem 2. Weltkrieg wurde der Ort Hausen von jeglichen Bränden verschont.

Im Jahre 1946 krähte der rote Hahn jedoch erneut auf dem Süß-Häusl. Ein aus Konservenbüchsen zusammengebautes Ofenrohr war vermutlich die Brandursache.

1950 bis 1974

Nur 4 Jahre später – im März 1950 – wurde die Hauser Wehr wieder zum Einsatz gerufen. Beim Anwesen Höfen-Bauer ist am späten Abend Feuer ausgebrochen. Der komplette Stadl samt Futtervorräte wurde ein Raub der Flammen. Die Pferde sowie das Großvieh konnten glücklicherweise noch gerettet werden. 4 Schweine wurden Opfer der Flammen. Dem Feuer ging erneut eine Brandstiftung voraus. Die aus dem Jahre 1900 stammende Saug- und Druckspritze wurde bei diesem Brand zum letzten Mal eingesetzt.

Im Jahre 1951 – also ein Jahr später – wurde das 50-jährige Gründungsfest gefeiert. Bei herrlichem Wetter mit vielen Vereinen und schönen Festwagen wurde das Fest würdig begangen. An eine Begebenheit konnte man sich noch gut erinnern – Alfred Lieblich verkörperte den St. Florian. Er stand stolz über einem Haus und beschützte es vor dem Feuer. Am Nachmittag wurde im Garten des Gasthauses Hief ein Gartenfest veranstaltet. Leider wurden die Gäste am Spätnachmittag durch ein aufkommendes Gewitter vertrieben.

Im Jahre 1955 begann für die Hauser Wehr der Durchbruch zum technischen Zeitalter. Kommandant Nikolaus Widmann kaufte von Ernst Liebich aus Geltendorf eine DKWMotorspritze für 226,05 DM. Ferner ist aus dem Kassenbuch zu entnehmen, dass einem Herrn Bingießer 20 DM für die Vermittlung der Spritze bezahlt wurde. Um den Feuerschutz in der Gemeinde Hausen zu vervollständigen, wurde unter der Leitung des Bürgermeisters Ludwig Dietrich und dem Kommandanten Nikolaus Widmann im Jahre 1956 eine Löschwasserreserve mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 150.000 Liter gebaut. Für die damaligen Verhältnisse war dies einer erstaunliche Leistung (Kosten ca. 12.000 DM). Schon 3 Jahre später, also im Jahre 1958, hatte die DKW-Motorspritze ausgedient. So wurde unter der Leitung des Kommandanten Franz Negele mit Zustimmung der Gemeinde eine neue Tragkraftspritzenpumpe 8/8 der Firma Ziegler gekauft. Gleichfalls wurde im Jahre 1960 ein gebrauchter Tragkraftspritzenanhänger für 35 DM gekauft.

1964 gab es nochmals eine Feuermeldung in Hausen. Beim Bugala ist am 4. Dezember nachts um 1:15 Uhr ein Feuer ausgebrochen. Das Vieh konnte gerettet und die Nachbargebäude geschützt werden. Bei den Lösch- und Aufräumungsarbeiten musste die Freiwillige Feuerwehr Hausen einen schweren Personenunfall beklagen. Beim Umstürzen einer Zugmaschine wurde ein Feuerwehrkamerad unter dieser begraben. Mit einem siebenfachen Beckenbruch wurde er in Kreiskrankenhaus nach Fürstenfeldbruck eingeliefert. Dank seiner großen Willenskraft überstand er die Operation und Genesung gut.

Im Jahre 1967 begann man unter der Leitung von Kommandant Josef Rieger mit dem Neubau eines Feuerwehrgerätehauses. Der damalige Bürgermeister und Bauunternehmer Max Gleiser versprach den Feuerwehrleuten von Hausen, sämtliche Bausteine für das gesamte Haus einschließlich des Schlauchturmes zu spenden, wenn die Feuerwehr selbst mit Hand anlege. Kommandant Josef Rieger und seine Wehrmänner erklärten sich spontan bereit, die gesamten Bauarbeiten kostenlos durchzuführen. Für die unermüdliche Mitarbeit ist vor allem der aktiven Mannschaft, besonders aber Herrn Magnus Huber sowie von der passiven Seite Herrn Xari Peischl herzlichst gedankt.

So konnte ein Jahr später, am 6. September 1968, Bürgermeister Max Gleiser das neuerbaute Feuerwehrgerätehaus seiner Bestimmung übergeben. Die kirchliche Weihe vollzog Pfarrer Schneider aus Geltendorf. Mit einem Kostenaufwand von nur 5.000 DM und ca. 2.500 freiwilligen Arbeitsstunden erbrachten die Bürger von Hausen eine einmalige Leistung. Große Achtung und Dankbarkeit ist an dieser Stelle nochmals dem Bauunternehmer Max Gleiser gewidmet.

Im Dezember 1967 wurde die Freiwillige Feuerwehr Hausen motorisiert. Durch die großzügige Unterstützung des damals zuständigen Kreisbrandinspektors Martin Spannagl und der Initiative von Kommandanten und Kreisbrandmeister Josef Rieger bekamen wir vom Brand-und Katastrophenschutz ein Löschfahrzeug vom Typ LF 16 TS. Es stellte sich heraus, dass das Fahrzeug zu groß für unser Feuerwehrhaus war. Daraus folgte eine Vergrößerung des Gebäudes. Während der Umbaumaßnahmen konnten wir unser LF 16 bei Michael Schöpf unterstellen.

Im Juli 1970 lud die Hauser Feuerwehr zum 70-jährigen Gründungsfest ein. Dieses Fest wurde im kleineren Rahmen durchgeführt. 17 Feuerwehrvereine aus der nahen Umgebung erwiesen uns die Ehre. Landrat Matthias Duschl, Kreisbrandinspektor Martin Spannagl sowie Bürgermeister Max Gleiser sprachen der Feuerwehr Dank und Anerkennung aus. Bei herrlichem Sommerwetter feierte man im Garten des Gasthauses Hief bis spät in die Nacht hinein. Zum Ausklang dieses schönen Festes spendierte unser Vereinskamerad Hermann Nebel ein Brilliantfeuerwerk.

Am letzten Julitag 1971 wurde unsere Ortschaft wieder von einer schweren Feuersbrunst heimgesucht. Im Anwesen vom Menter-Bauer ist Feuer ausgebrochen. Stallung und Stadl mit Nebengebäude standen in hellen Flammen. Das gesamte Vieh sowie das Wohnhaus konnten durch schnelles und wirksames Eingreifen der Ortswehr gerettet werden.

Nur 9 Wochen später brannte es beim Anwesen Geber nahe dem Feuerwehrgerätehaus. Der Brandausbruch ist bis heute ein Rätsel geblieben, da das Haus unbewohnt und ohne Stromanschluss war.

Im Jahr 1972 – die Gebiets- und Gemeindereform stand bevor – legte man in Hausen nochmals Hand an. Die Unsicherheit über die Zukunft gab dazu Anlass. Gemeinderat und Feuerwehr beschlossen, dem bestehenden Feuerwehrgerätehaus einen Unterrichtsraum anzubauen. Freiwillige Helfer leisteten wieder 1.300 kostenlose Arbeitsstunden. Unser Feuerwehrkamerad Josef Jakob – genannt der Lebzelter Seppl – spendete für den gesamten Anbau das Holz für den Dachstuhl. Die Gemeinde Hausen musste für das Baumaterial einschließlich der Innenausstattung nur noch 16.000 DM aufbringen. Am 30. Juli 1972 wurde der Anbau durch Pater Bernhard aus St. Ottilien kirchlich geweiht.

1974 konnte die Freiwillige Feuerwehr Hausen durch eine großzügige Spende der Firma Siemens aus München ihren Fahrzeugpark nochmals vergrößern. Ein Löschgruppenfahrzeug vom Typ 0319 Mercedes-Benz konnte zu einem Kavalierspreis von 46,40 DM erworben werden.

1975 bis 2000

Im November 1975 wurde die nächste Baumaßnahme am Hauser Feuerwehrgerätehaus vorgenommen. Unter der Leitung des 1. Bürgermeisters Karl Tochtermann beschloss der Gemeinderat, im gesamten Haus eine Warmluftheizung einzubauen. Der Kostenaufwand belief sich auf ca. 12.000 DM.

1978 war ebenfalls ein Jahr von großer Bedeutung. Ein langersehnter Wunsch – die Freundschaft mit einer uns weiter entfernten Feuerwehr anzuknüpfen – ging in Erfüllung. So konnten wir am 20. Mai die Feuerwehrfreunde aus Schwaig bei Nürnberg hier in Hausen begrüßen. Im Juni erfolgte ein Gegenbesuch unsererseits.

Im August bekamen wir vom Landkreis Landsberg am Lech ein Heuwehrgerät zur Verfügung gestellt. Dies war wohl der Initiative des Kreisbrandrates Heinrich Nadler zur verdanken.

Kurz vor Jahresende 1978 – am 26. November – wurde unsere restaurierte Feuerwehrstandarte aus dem Jahre 1900 durch Herrn Pater Ansgar kirchlich geweiht. Die Bürger von Hausen hatten für die Restaurierung 5.670 DM gespendet.

Im August 1980 wurde mit einem Festzelt das 80-jährige Gründungsjubiläum gefeiert. In der Wiese unterhalb des Anwesens von Leo Wegele fanden die 4-tägigen Festlichkeiten statt. Mit einem großen Festzug durch Hausen wurde am Sonntag, den 24.08.1980, der Höhepunkt der Veranstaltung mit 68 teilnehmenden Vereinen und Blaskapellen gefeiert. Zum Ausklang der Festtage sprach am Montag beim politischen Abend Gerold Tandler (zum damaligen Zeitpunkt Bayerischer Staatsminister des Innern) im Festzelt.

Die Wichtigkeit der Atemschutzausbildung wurde vom Kommandanten und Kreisbrandmeister Josef Rieger bereits früh erkannt. So wurde Ende 1980 der Antrag auf den Bau einer Atemschutzkriechstrecke in der ehemaligen Schule in Hausen (jetzt Heimat des Burschenvereins, Schützenvereins und der Dorfmusikanten) gestellt. Im Juni 1981 wurde mit den bereitgestellten Mitteln von 4.000 DM mit dem Bau begonnen. Die Holzkonstruktion wurde von vielen freiwilligen Helfern erstellt. Besonders erwähnt werden muss an dieser Stelle unser Feuerwehrkamerad Erich Kramhöller. Unter Anleitung von Josef Rieger wurde die Maßnahme an 12 Samstagen bei ca. 300 Arbeitsstunden umgesetzt. Im Jahre 1984 wurde durch eine Abnahme des Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz – vertreten durch Herrn Schumacher – und des Gemeindeunfallversicherungsverbandes (jetzt KUVB) – vertreten durch Herrn Schmalohr – der Bau der Atemschutzkriechstrecke beendet. Abschließend wurde noch die Atemschutzwerkstatt im Feuerwehrgerätehaus installiert sowie eine Möglichkeit zum Füllen der Atemluftflaschen geschaffen. Die Freiwillige Feuerwehr Hausen war nun in Oberbayern die 3. anerkannte Ausbildungsstelle für Atemschutzgeräteträger. Die letzte Maßnahme war die Beschaffung eines Atemluftkompressors der Firma Interspiro im Jahre 1986. Die Atemschutzübungsanlage wurde für die Atemschutzausbildung im Landkreis Fürstenfeldbruck ebenfalls genutzt. So legten viele Feuerwehrfrauen- und Männer hier die Atemschutzprüfung ab.

Der Unterrichtsraum im Feuerwehrgerätehaus erwies sich als nun zu klein. So wurde unter Anleitung von Kommandant Josef Rieger ein weiterer Bauabschnitt im Frühjahr 1989 eingeleitet. Der bestehende Unterrichtsraum wurde in Richtung Süden nochmals um ca. 2,50 Meter verbreitet. Nach Beendigung dieser Umbaumaßnahme wurde in eine neue Bestuhlung investiert. Über die Schlossbrauerei Kaltenberg konnte günstig eine Eckbankgarnitur samt Stühlen und Tischen beschafft werden. Die gesamte Baumaßnahme kostete ca. 20.000 DM und wurde mit 589 freiwillig geleisteten Arbeitsstunden seitens der Freiwilligen Feuerwehr Hausen unterstützt.

Im Jahre 1997 sprach der TÜV unserem LF 8 leicht die Straßenzulassung nach 38 Jahren ab. Durch einen Beschluss des Gemeinderates wurde der Freiwilligen Feuerwehr Hausen für eine Ersatzbeschaffung 20.000 DM zur Verfügung gestellt. Das gewünschte Fahrzeug – ein LF 8 leicht aus dem Jahre 1976 – stand bei der Freiwilligen Feuerwehr in Erkheim. Das neue Löschgruppenfahrzeug wurde vom Geistlichen Rat Schneider am 15.08.1997 im Rahmen des Hauser Dorffestes für den Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr Hausen geweiht. Danach wurde gemeinsam mit den eingeladenen Vereinen aus dem Umkreis gefeiert.

2000 bis 2025

Vom 11. August bis 15. August 2000 wurde das 100-jährige Vereinsbestehen der Freiwilligen Feuerwehr Hausen gebührend begangen. Das umfangreiche Festprogramm lud nah und fern dazu ein, gemeinsam im eigens dafür aufgestellten Festzelt zu feiern. Höhepunkt des Festwochenendes war sicherlich der Festsonntag mit Gottesdienst und einem Festzug durch Hausen. Dieses Fest ist den Hauserinnen und Hausern noch heute in sehr guter Erinnerung geblieben.

Allerdings war das Jahr 2000 nicht nur mit guten Nachrichten versehen. War man einst stolz, eine von drei anerkannten Ausbildungsstellen in Oberbayern für Atemschutzgeräteträger zu sein, musste man mit Bedauern feststellen, dass die Atemschutzkriechstrecke leider nicht mehr den sich ständig verändernden Anforderungen entsprach. Von diesem Zeitpunkt an wurden in Hausen leider keine Atemschutzgeräteträger mehr ausgebildet.

Nach 37 Jahren zuverlässigen Dienst für die Freiwillige Feuerwehr Hausen musste das LF 16 TS (Magirus Deuz) aus Altersgründen leider ersetzt werden. So wurde in Abstimmung mit der Gemeinde Geltendorf im Frühjahr 2004 ein LF 8-6 beschafft. Auch hier konnten wir wieder auf eine großzügige Spende der Firma Siemens setzen und das gewünschte Fahrzeug zu einem Kavalierspreis erwerben. In etlichen ehrenamtlichen Stunden wurde das Fahrzeug unseren Anforderungen angepasst und nachträglich mit einem Wassertank (Fassungsvermögen 600 Liter) ausgerüstet. Die Fahrzeugsegnung fand in einem kleineren Rahmen am 30. Mai 2004 in Hausen statt.

Im Jahre 2008 gab es bei unseren Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Kaltenberg einen irreparablen Fahrzeugschaden. Gemeinsam mit der Gemeinde Geltendorf entschied man sich dazu, das im Jahre 1997 erworbene LF 8 leicht der Freiwilligen Feuerwehr Kaltenberg zu überlassen. So konnte die Einsatzfähigkeit unserer Kameradinnen und Kameraden der Nachbarwehr weiterhin sichergestellt werden. Die Freiwillige Feuerwehr Hausen hatte zu diesem Zeitpunkt zum ersten Mal seit 34 Jahren nur noch ein Fahrzeug (LF 8-6) im Einsatz.

Am 27.03.2011 brannte es in der Nacht auf Sonntag in einem Mehrfamilienhaus in Hausen. Einer vorangegangenen starken Rauchentwicklung folgten Flammen in der Küche einer im 1. Stock gelegenen Wohnung. Gegen 03:00 Uhr wurden rund 100 Feuerwehrleute der Wehren Hausen, Geltendorf, Windach und Kaufering alarmiert. Gemeinsam konnte man das Feuer in der Küche, das inzwischen auf den darüber liegenden Fehlboden übergegriffen hatte, rechtzeitig unter Kontrolle bringen, bevor sich dieses weiter ausbreiten konnte. Der Schaden belief sich auf ca. 100.000 €.

Das LF 8-6 hatte nun nach einer Dienstzeit von mehr als 40 Jahren (hiervon 12 Jahre bei der Freiwilligen Feuerwehr Hausen) ausgedient. So konnte in Abstimmung mit der Gemeinde Geltendorf am 07.07.2016 ein TSF-W der Firma Ziegler beschafft werden. Die Fahrzeugsegnung wurde am 24.06.2017 nach vorangegangenem Festgottesdienst gemeinsam mit dem Abschnitt 6, der Kreisbrandinsepktion, den Ortsvereinen und Unterstützern der Freiwilligen Feuerwehr Hausen im Hof der Familie Witsch gefeiert.

Am 14.08.2017 fand in Hausen auf der Wiese unterhalb des Feuerwehrgerätehauses ein Benefizkonzert unter dem Namen „Rockin‘ on Hausens Door“ statt. Unter der Leitung unseres Feuerwehrkameraden Thomas Keil wurde ein vielfältiges Programm mit den Live-Bands „km/h“ aus Dünzelbach, „Himmel Arsch & Zwirn“ aus Geltendorf und mit der AC/DC Tribute Band „Dangerous Young“ zusammengestellt. Weißbierwägen, unterschiedliche Bars, ein Foodtruck und eine große Bühne luden zum Verweilen ein. So konnte an diesem Abend eine unglaubliche Summe von 10.123,05 € gesammelt und an den bunten Kreis Augsburg gespendet werden.

Im September 2018 konnte für die Freiwillige Feuerwehr Hausen ein Mannschafstruppenwagen (MTW) der Firma Mercedes-Benz beschafft werden. Die Beschaffung des MTW erfolgte ausschließlich aus der Vereinskasse der Freiwilligen Feuerwehr Hausen. Die Ertüchtigung des MTW erfolgte auch hier wieder in vielen ehrenamtlichen Stunden der einzelnen Mitglieder. Die Fahrzeugsegnung fand am 26.06.2019 im kleinen Rahmen mit den Ortsvereinen und Nachbarwehren statt.

Am 30.10.2019 stand in der Nacht auf Mittwoch eine Garage und ein angrenzendes Gartenhaus in Hausen in Flammen. Neben uns wurden die Wehren Kaltenberg, Geltendorf, Walleshausen und Mammendorf sowie die Kreisbrandinspektion Landsberg am Lech, das BRK Türkenfeld, die Polizei Landsberg am Lech und die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck alarmiert. Das im Vollbrand stehende Gebäude konnte gemeinsam zügig gelöscht und so ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Häuser verhindert werden. Der Sachschaden lag im sechsstelligen Bereich.

Nur kurze Zeit später – am 07.12.2019 – fand in der Nacht auf Freitag ein Großbrand im benachbarten Ort Petzenhofen statt. Gegen 0:30 Uhr wurden die umliegenden Wehren von der Leitstelle Fürstenfeldbruck alarmiert. Grund der Alarmierung war ein Brand in einer Hackschnitzelanlage aufgrund eines technischen Defekts. Die Einsatzkräfte konnten die Flammen, die in einem Hackschnitzelbunker der Heizanlage ausgebrochen waren, rasch unter Kontrolle bringen und ein Übergreifen auf andere Gebäudeteile verhindern. Personen wurden nicht verletzt. Der Sachschaden lag bei rund 350.000 Euro.

Im Herbst 2021 nahm die Vorstandschaft mit Unterstützung beider Kommandanten wieder die Planungen für ein neues Feuerwehrhaus in Hausen auf. War dies bereits Ende der 2000er Jahre ein immer wiederkehrendes Thema, wurde bei der Gemeinde Geltendorf erneut auf die aktuelle Situation hingewiesen. Insbesondere der sich zuspitzende Platzmangel und neue Unfallverhütungsvorschriften (UVV) hatten dazu geführt, dass die Umkleiden provisorisch in das Vereinsheim verlagert werden mussten. Da eine Vergrößerung der Räumlichkeiten am aktuellen Standort mit einem erheblichen Aufwand verbunden wäre, kam man gemeinsam mit der Gemeinde zu dem Ergebnis, dass ein Neubau an einem neuen Standort wirtschaftlicher und im Rahmen der aktuellen Unfallverhütungsvorschriften (UVV) leichter zu realisieren ist. Derzeit befasst sich ein Planungsbüro mit den bis dahin formulierten Anforderungen. Bodenproben kamen zudem zu dem Ergebnis, dass eine Umsetzung am neu geplanten Standort möglich ist. Über den weiteren Stand werden wir regelmäßig auf unserer Homepage informieren. 

Nun steht vom 28. Juni bis 29. Juni 2025 das 125-jährige Vereinsbestehen der Freiwilligen Feuerwehr in Hausen an. Wir sind stolz, auf eine so lange und traditionsreiche Feuerwehrgeschichte in unserem Heimatort zurück blicken zu dürfen. Wir freuen uns bereits jetzt auf ein schönes Fest mit langjährigen Freunden und Unterstützern unserer Feuerwehr!

Sonstige Engagements der Freiwilligen Feuerwehr Hausen

Kaltenberger Ritterspiele:

Seit Bestehen der Kaltenberger Ritterspiele unterstützt die Freiwillige Feuerwehr Hausen den Sicherheits- und Wachdienst auf Schloss Kaltenberg. Erstreckte sich das Aufgabengebiet anfangs noch über alle anfallenden Tätigkeiten, sind wir bis zum heutigen Tag auch immer noch regelmäßig zur Sicherheitswache vor Ort. Seit nun mehr als 40 Jahren stehen die Fahrzeuge der Hauser Wehr zu den Ritterspielen auf Schloss Kaltenberg, um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten.

Dorfleben

Die Freiwillige Feuerwehr Hausen ist auch im gesellschaftlichen Bereich sehr aktiv. So wird seit 1991 wieder ein Maibaum in Hausen aufgestellt – seit 2007 gemeinsam mit dem Burschenverein Hausen. Bei der jährlich stattfindenden Abriss-Ski-Party des Burschenvereins Hausen unterstützen wir bei der Parkplatzeinweisung im ganzen Ort und halten hierdurch notwendige Rettungswege und Anfahrtszonen frei. Früher konnten wir im Vereinsheim auch eine Vielzahl von Veranstaltungen für die Allgemeinheit durchführen (Preisschafkopfen, Preiswatten, Volksmusikabende, Erste-Hilfe-Kurse, Diavorträge etc.). Da die Umkleiden aus Platzgründen und neuer Unfallverhütungsvorschriften (UVV) von der Gerätehalle in das Vereinsheim verlegt werden mussten, ist dies zum aktuellen Zeitpunkt leider nicht mehr möglich. Bis zum Jahre 2008 veranstaltete die Freiwillige Feuerwehr Hausen zudem am 15. August eines jeden Jahres ein Dorffest für Hausen. Mittlerweile wird das Dorffest vom Landgasthof Hief-Schmal veranstaltet.

Vereinsleben

Durch eine Vielzahl von internen Aktivitäten versuchen wir, den Zusammenhalt im Verein weiter zu stärken. Beispielhaft können hier das gemeinsame Steckerlfisch-Grillen für alle Vereinsangehörigen oder unser Grillabend und die Nikolausfeier für die aktive Mannschaft genannt werden.